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Philipp, Köln
FAT CITY (1972), BOXFILM
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Der Boxfilm Fat City(1972) entspricht nicht den klassischen dramaturgischen Strukturen, wie wir sie aus Sportfilmen kennen und gewöhnt sind. Das heißt, in jedem anderen Boxfilm würden wir einen klassischen Verlauf in drei oder fünf Akten annehmen. Im ersten Akt würden wir sehen, wie die Figur aufgebaut wird. Im zweiten Akt wird das Ziel thematisiert. Im dritten Akt ist die Figur (er) auf dem besten Weg ihr (sein) Ziel zu erreichen. Im vierten Akt kommt dann der Rückschlag, eine Verletzung, ein Betrug or whatever… Ehe dann im fünften Akt der entscheidende Kampf stattfindet, der dann im letzten Moment gewonnen wird! Das zeigt uns „Fat City“ nicht. Das Problem mit diesen dramatischen Erzählungen ist, dass sie natürlich mit dem wirklichen Leben nichts gemein haben.
Der Film zeigt im Prinzip, dass es einen Bodensatz im Profisport gibt, der mit all diesen Heldengeschichten nichts zu tun hat. Es sind diese gescheiterten Helden, ohne die es die es unsere Schillernden Helden nicht gäbe. Die Großen stehen im Grunde auf den Schultern der anderen, die es nie geschafft haben erfolgreich zu werden. Wie Keach der im Film Aufbaukämpfe beschreitet und Champions Herausfordert. Darüberhinaus streut der Film sehr viele kleine Indizien und man spürt schon von beginn an das all diese Boxer/Trainer die vorkommen, gescheiterte Helden sind. Man sieht und hört vor allem von ihren Verletzungen. Der Sport in „Fat City“ ist nicht, wie in vielen anderen Filmen, dazu da die sozialen Umstände zu verbessern. Nein, denn genau darin werden die Figuren wie „Stacy Keach“ nämlich enttäuscht.
Der Boxstall im Film betreut beide: den Amateur wie den Profi. Jeff Bridges ist am Anfang Amateur und verkörpert genau diesen Wunsch einmal Champion zu werden. Wir verfolgen ihn zu Beginn des Filmes, wie er sich als Amateur Boxer versucht und erwarten, dass der Film seine Geschichte, seinen Weg zum Erfolg erzählt. Doch wir werden enttäuscht. Genau so, wie wir von allen anderen Figuren enttäuscht werden. Keach ist ein Ex-Profi, der versucht sein Comeback zu schaffen, aber ständig an sich selbst und seiner Alkoholsucht scheitert. Die Boxkämpfe haben nichts mit den hochstilisierten, durch choreografierten, dramaturgisch perfekten Kämpfen zu tun, wie wir sie heute aus Filmen wir Rocky, The Fighter, Raging Bull usw. kennen. Sie wirken langsam und amateurhaft. Dies liegt vor allem durch die Fernsehartige Auflösung der Boxkämpfe durch die Kameraarbeit. Es gibt keine Slowmotion, Closups, wo wir einzelne Hacken und Schläge präsentiert bekommen. Wir Springen wie bei einer normalen Fernsehübertagung in die Totale und beobachten wie sich Keach Schlägt. Keach ist nun mal kein richtiger Boxer und dies lässt sich trotz all seiner Vorbereitung für diesen Film immer noch erkennen.
John Huston gelingt es mit dieser Darstellung, den Sport nicht ästhetisch zu überhöhen, sondern ihn sehr realistisch darzustellen. Was diesen Film, wenn man ihn mit den vielen anderen Boxfilmen vergleicht, zu einer sehr interessanten, sehenswerten Ausnahme macht.
-Danke an die KHM Köln
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