17 09
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Philipp, Dornbirn
Braunschlag, Ein heiliges Wunder!
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Braunschlag 1&2
Die Serie „Braunschlag“ von David Schalko kann man wirklich als Sensation bezeichnen. Dass der ORF eine solche Serie Produziert, ist wirklich ein Wunder! Braunschlag ist mal eine richtig gute und vor allem eine der wenigen Österreichischen Serien. Seit Kottan ermittelt & Mundl habe ich sowas Skurriles im ORF nicht mehr gesehen. (sollte ich mich da täuschen, bitte korrigiert mich.)
David Schalko hat hier ein schönes Stück Österreichisches Kulturgut erschaffen. Es gibt sehr viele Parallelen zur heutigen Lokalpolitik, Stichwort: „Freundalwirtschaft“. Die Serie gibt viel Preiß über die österreichische Seele. Viele Charaktere wirken erschreckend vertraut wenn man in einem kleinen Dorf wie Braunschlag aufgewachsen ist, deshalb glaube ich das man sich als Österreicher beim schauen der Serie sehr schnell zuhause fühlen wird. Irgendwie kennen wir doch alle diese verschlagenen und hinterfotzigen Provinzkaffs, von denen es nur allzu viele in Österreich gibt.
Ein heiliges Wunder
Die erste Episode ist meiner Meinung nach ein wenig zu überladen an Information. Es wird sehr viel über das Problem erzählt, dass Braunschlag kein Geld hat und dass sie eine Lösung dafür suchen usw… alles Informationen die schwer zu greifen sind. Unter dieser Last an Information leidet wie ich finde die erste Episode sehr und sie kommt deshalb auch nicht wirklich in fahrt. Sie entwickelt nie einen wirklichen „Drive“ wie man das aus Amerikanischen Pilot Episoden kennt. Es ist natürlich schwierig, Braunschlag mit einer Amerikanischen Serie zu vergleichen, aber eigentlich sollte die erste Episode so gut sein, dass man es kaum erwarten kann die Zweite zu sehen. Ich hatte nach dem sehen der ersten Episode nicht das Gefühl, dass ich die Zweite unbedingt sehen sollte. Trotzdem sollte man Braunschlag eine Chance geben, denn wenn man erst einmal im Braunschlager Universum angekommen ist, und das dauert mit Sicherheit eine Episode, dann will man dieses Kaff gar nicht mehr verlassen. Denn das Setting ist wirklich genial. Es steckt so viel Liebe im Detail: das Dorf, die Wohnungen, die Häuser, die Bars& Clubs sind teilweise so verrückt gestaltet und dekoriert, dass man sich gar nicht daran sattsehen kann – die Deko ist wie ich finde eines der am besten gelungenen Dinge an Braunschlag.
Ab der zweiten Episode: „Das Wirtschaftswunder“ kommt das Ganze dann langsam in fahrt. Episode zwei lässt schon anklingen, in welche Richtung es geht. Es sind ein paar verrückte Ideen eingebaut so z.B.: der Streichelzoo oder wie sich der Junge Pfarrer Banyardi (Manuel Rubey) in die Deutsche Silke verliebt. Das ist ein absoluter Augenschmaus. Im vergleich zur ersten Episode nimmt der Druck und die Konflikte mit denen sich unsere Hauptfigur, Bürgermeister Gerhard Tschach (Robert Palfrader), auseinandersetzten muss wesentlich zu. Es gibt einige gute Lacher, aber wenig überraschende Wendungen. Alles läuft eigentlich so wie man sich das vorstellen würde, wenn man ein Wunder gefälscht hätte. Das ist etwas schade, denn man ertappt sich eigentlich nie dabei, dass man sich den Verlauf der Geschichte ganz anders ausgemalt hätte. Der „Cliffhanger“ zum Schluss funktioniert, jedoch lässt die Intensität zu wünschen übrig. Man darf gespannt sein auf nächste Woche, wenn es dann weiter geht mit Episode 3&4.
Also nicht verpassen:
Di 18.09.12 20:15-21:05 ORF eins Ein heiliges Wunder
Di 18.09.12 21:05-21:50 ORF eins Das Wirtschaftswunder
M 19.09.12 00:35-01:15 ORF eins Ein heiliges Wunder
Mi 19.09.12 01:15-02:05 ORF eins Das Wirtschaftswunder