30 05
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Philipp, Köln
Die Summe meiner einzelnen Teile
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Die Summe meiner einzelnen Teile
Ein genialer Mathematiker zerbricht am Leben und zieht in den Wald. Hans Weingartner neigt in seinen Filmen dazu immer eine Portion politische Message in Form von verschiedenen Thesen & Theorien einzubauen . Das kann funktionieren wie bei seinem erfolgreichen Film: “Die fetten Jahre sind vorbei”, Das kann aber auch schiefgehen wie bei “Free Rainer”, der unter der Last der plakativen Thesen zusammenbricht. Das Gute an “Die Summe der einzelnen Teile“ ist der dass er sich dieses Mal gänzlich auf die Figuren und deren Wahrnehmung einlässt. Der Film lebt von Peter Schneider, der den genialen Mathematiker Martin perfekt verkörpert. Ich habe großen Respekt vor seiner schauspielerischen Leistung die er hier an den Tag gelegt hat. Hervorragend schafft er den Bogen zwischen dem Genie das langsam dem Wahnsinn verfällt, auf der Straße landet, Penner wird und schlussendlich in den Wald zieht um dort (vorsicht Spoiler) mit seinem imaginären Freund eine Art Selbstfindungsprozess in der wilden Natur durchläuft. Inhaltlich ist es seine Fortsetzung seines Diplomfilms “Das Weiße Rauschen”, den er an der KHM in Köln gedreht hat. In vielen Szenen verfällt der Film leider in einen übererklärenden/belehrenden Ton. Der Film ist an den Stellen am Besten bei denen nicht viel geredet wird: In der Beziehung zwischen dem russischsprachigen Junge Viktor & Martin.
Der Film “Die Summe der einzelnen Teile” entstand teilweise aus Referenzmittel die er noch vom seinem Film: “Die fetten Jahre sind vorbei” übrig hatte. Das ist Geld das er zur Verfügung hatte weil sein Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ so erfolgreich lief und fast eine Million Zuschauer verbuchen konnte. Bis jetzt kann “die Summe der einzelnen Teile” nicht an diesen Erfolg anschließen. Die momentanen Zuschauerzahlen liegen bei etwa 28 000 Zuschauern. Die Referenzmittel in Höhe von
600 000€ musste er in einem gewissen Zeitraum aufbrauchen, da diese sonst verfallen wären. Hans Weingartner musste also mehr oder weniger unter Druck einen neuen Film machen. Ich finde man merkt es dem Film an das er nicht viel Entwicklungszeit für das Drehbuch zur Verfügung hatte. Man hat als Zuschauer fast das Gefühl als würde man wie ein kleines Kind durch den Film getragen. Schritt für Schritt wird einem alles erklärt, was das Aufkommen von Spannung gänzlich im keim erstickt. Der Film ist meiner Meinung nach mindestens 25 Minuten zu lang. Die Liebesgeschichte mit der Zahnarzthelferin Lena wirkt sehr platt und aufgesetzt. Lena wird meines Erachtens viel zu spät im Film eingeführt. Es ist fast so als hätte sich hier jemand gedacht ein richtiger Film braucht auch noch eine Liebesgeschichte. Die Entwicklung der Liebesgeschichte verläuft überdies viel zu schnell und wird zu unglaubwürdig erzählt. Das Aufeinandertreffen von Martin und Lena im Film ist mit Sicherheit eine der schlechtesten Szenen die ich je gesehen habe.