Philipp Fussenegger

Philipp Fussenegger

Philipp Fussenegger – Regisseur, Drehbuchautor und Produzent

Philipp Fussenegger, geboren 1989 in Dornbirn, Vorarlberg, ist ein mehrfach ausgezeichneter österreichischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Nach einem Regiestudium in Salzburg absolvierte er die renommierte Kunsthochschule für Medien Köln, wo er 2016 seinen Diplomfilm „Henry“ drehte. Der Film wurde mit dem FIRST STEPS Award in der Kategorie „Mittellanger Spielfilm“ ausgezeichnet und war 2017 für den Österreichischen Filmpreis nominiert.

Ein zentrales Thema in Fusseneggers Werk ist die kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen, Manipulation und der Gefahr extremistischer Ideologien. Dies zeigt sich insbesondere in seinem 2018 produzierten Film „Bester Mann“(Regie: Florian Forsch), der von der Funfairfilms GmbH in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln realisiert wurde. Der Film erzählt die Geschichte eines Jugendlichen, der durch die Beziehung zu einem älteren Mann in ein Netz aus Manipulation, Missbrauch und organisierter Kriminalität gerät. Inspiriert von 66 realen Straftaten in Thüringen, setzt sich „Bester Mann“ mit Täterstrategien und den Folgen ihrer Handlungen auseinander und schlägt dabei eine Brücke zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und Österreich. Der Film gewann 2018 den Max-Ophüls-Preis als „Bester Mittellanger Film“ und wurde 2019 erneut für den Österreichischen Filmpreis nominiert.

Ein weiteres Beispiel für seine Vielseitigkeit ist die 2016 geschriebene Comedy-TV-Serie „Die Schilehrer“. Der Pilotfilm „Geld spielt keine Rolex“, inspiriert von autobiografischen Erlebnissen am Arlberg, feierte 2017 auf den Hofer Filmtagen Premiere und gewann dort den Publikumspreis. Die Serie thematisiert auf humorvolle Weise das Leben von Skilehrern und ihre Eskapaden und unterstreicht Fusseneggers starke Verbindung zu Vorarlberg und Österreich. Seine Heimat und die dortigen Traditionen spiegeln sich in vielen seiner Arbeiten wider. Mit der Serie bewies er sein Talent für komödiantisches Erzählen und konnte auch im Bereich des populären Fernsehens große Erfolge erzielen. Gleichzeitig zeigt sein Schaffen, dass er als aktiver Filmemacher im Land tätig ist und österreichweit Anerkennung gefunden hat.

Mit „I Am The Tigress“ (2021) legte Fussenegger sein Spielfilmdebüt vor – ein Dokumentarfilm über die afroamerikanische Bodybuilderin Tischa Thomas, der sich mit Themen wie Rassismus, Gender und Identität auseinandersetzt. Der Film wurde von der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie dem Land Vorarlberg gefördert und unterstreicht Fusseneggers Fähigkeit, komplexe gesellschaftliche Themen in intimen und persönlichen Erzählungen zu verarbeiten.

Ein weiteres Beispiel für seine Auseinandersetzung mit Tabus und gesellschaftlichen Grenzerfahrungen ist der Dokumentarfilm „Teaches of Peaches“ (2024), den er gemeinsam mit Judy Landkammer inszenierte. Der Film porträtiert die Künstlerin Peaches und erkundet die Schnittstellen von Feminismus, Sexualität und Kunst. Mit Archivmaterial und persönlichen Erzählungen bietet der Film Einblicke in zwei Jahrzehnte provokanter Musik und Performance-Kunst. Der Film feierte seine Premiere auf der Berlinale 2024 und gewann den Teddy Award, den weltweit renommiertesten Queer-Filmpreis.

Neben seiner filmischen Arbeit gründete Fussenegger 2021 das Start-up Kokeshi/Cybrothel in Berlin. Dort verbindet er Technologie mit Sexualität und experimentiert mit interaktiven Konzepten, die gesellschaftliche Tabus hinterfragen. Aktuell arbeitet er an einer Dokumentation über den Berliner KitKat-Club, die die Subkulturen und Grenzerfahrungen dieser ikonischen Institution untersucht.

Filmpreise und Auszeichnungen:

  • 2016FIRST STEPS Award für „Henry“ (Mittellanger Spielfilm).
  • 2017 – Nominierung für den Österreichischen Filmpreis für „Henry“.
  • 2018Max-Ophüls-Preis für „Bester Mann“ als „Bester Mittellanger Film“.
  • 2018Vorarlberger Kulturpreis (Anerkennungspreis).
  • 2019 – Nominierung für den Österreichischen Filmpreis für „Bester Mann“.
  • 2021Bester Dokumentarfilm für „I Am The Tigress“ beim Porn Film Festival Vienna.
  • 2024Teddy Award (Berlinale) für „Teaches of Peaches“ als Bester Dokumentarfilm.

Festivals und internationale Erfolge:
Philipp Fusseneggers Filme wurden weltweit auf renommierten Festivals präsentiert, darunter die Berlinale, das Toronto International Film Festival (TIFF), die International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA), das BFI London Film Festival, das Tribeca Film Festival in New York und die Viennale. Seine Arbeiten liefen zudem auf führenden queeren Festivals wie dem Frameline Film Festival San Francisco, dem Outfest Los Angeles, dem Inside Out Toronto LGBT Film Festival und dem Mix Festival New York sowie auf zahlreichen A-Festivals weltweit.

Mit seinem Werk bewegt sich Fussenegger konsequent an den Grenzen gesellschaftlicher Normen und untersucht Mechanismen von Macht und Manipulation. Seine Filme verbinden intime Erzählungen mit einer kritischen Reflexion über gesellschaftliche Tabus und politische Dynamiken und tragen so zur aktuellen Debatte über Identität, Sexualität und soziale Strukturen bei.

Prinz Philipp von Fussenegger Prinz Philipp von Fussenegger Prinz Philipp von Fussenegger

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